Kurs auf 2030: Wie Österreich Unternehmen auf die E-Mobilität vorbereitet
Shownotes
In dieser Folge von WATTgoesON - dem elektrifizierenden Podcast für Unternehmen spricht Moderatorin Kathrin Hanzl mit Katharina Seper, Referentin im Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur, über Förderlandschaften, gesetzliche Rahmenbedingungen und politische Zielsetzungen rund um betriebliche Elektromobilität.
Wie unterstützt der Staat Unternehmen beim Umstieg auf E-Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur? Welche Programme - Stichwort eMove Austria - sind derzeit besonders relevant? Und wie sieht Österreichs Fahrplan zur Emissionsreduktion bis 2030 aus?
Katharina Seper gibt Einblicke in aktuelle politische Entwicklungen, erklärt, worauf Betriebe bei Förderanträgen achten sollten und zeigt, warum die E-Mobilität längst keine Zukunftsfrage, sondern ein zentraler Wettbewerbsfaktor für Unternehmen ist.
Transkript anzeigen
00:00:04: WATTgoesON, der elektrifizierende Podcast für Unternehmen mit Kathrin Hanzl. Herzlich willkommen
00:00:10: bei WATTgoesON, dem elektrifizierenden Podcast für Unternehmen. Heute geht's um Geld, Gesetze und um
00:00:18: die Frage: Was müssen Unternehmen jetzt wissen, damit sie in Sachen E-Mobilität nicht abgehängt
00:00:24: werden? Es geht um Förderungen, um rechtliche Weichenstellungen und auch um politische Ziele,
00:00:29: die längst nicht mehr nur Zukunftsmusik sind. Welche E-Mobilitätsförderungen zahlen
00:00:35: sich tatsächlich aus und wie verändert sich der Rahmen für die betriebliche Mobilität bis 2030?
00:00:41: Meine heutige Gesprächspartnerin ist Katharina Seper. Sie ist Referentin im Bundesministerium
00:00:46: für Innovation, Mobilität und Infrastruktur und sie ist die Expertin, die heute die Antworten
00:00:52: auf meine Fragen haben wird. Herzlich willkommen, Katharina. Schön, dass du
00:00:55: da bist. Ja, dankeschön. Danke. Freut mich auch. Die Elektromobilität war ja für Unternehmen lange
00:01:00: optional - so quasi ein Kann-Thema. Inzwischen ist sie ein absolutes Must-have und zwar aus
00:01:07: ökologischer, aber auch aus politischer Sicht. Worauf stützt sich denn diese Notwendigkeit? Ja,
00:01:13: also ich meine im Allgemeinen die Elektromobilität. Ich meine, einerseits: Man
00:01:17: hat als Unternehmen das Ziel die Klimaneutralität voranzutreiben mit der Klimastrategie oder
00:01:23: den Nachhaltigkeitsstrategien. Da ist der Verkehr schon ein sehr großer Hebel einfach,
00:01:29: den man als Unternehmen umsetzen kann oder den man als Hebel nutzen kann. Und gleichzeitig
00:01:34: ist ja auch von einerseits den Partnern des jeweiligen Unternehmens, aber auch den Kunden
00:01:39: und Kundinnen schon zu einem gewissen Grad auch gewünscht, dass das Unternehmen eben eine gute
00:01:45: Nachhaltigkeitsstrategie hat und hier auch die Stellschrauben nutzt, die man nutzen kann, sage
00:01:52: ich mal. Und da ist die Mobilität natürlich eine große Möglichkeit, die man hier nutzen sollte.
00:01:59: Würdest du sagen, es ist gar nicht mehr ein zukunftsweisendes Thema, sondern einfach
00:02:03: notwendig, den Umstieg jetzt anzugehen? Ja, das würde ich eigentlich schon so sagen. Generell
00:02:10: in der Branche tut sich in den letzten Jahren schon sehr viel und diese Geschwindigkeit wird
00:02:16: auch in den nächsten Jahren weiter bleiben bzw. auch schneller werden. Das heißt, es ist auf
00:02:21: jeden Fall ein guter Schachzug, umzustellen auf E-Mobilität, wenn man das noch nicht gemacht hat.
00:02:27: Dann gibt's auch jetzt einfach gute Möglichkeiten, auch Fördermöglichkeiten, das haben wir eh schon
00:02:32: kurz angesprochen, die man eigentlich nicht verstreichen lassen sollte. Und genau: Es
00:02:37: gibt eine Chance, die es jetzt zu nutzen gilt. Auf das werden wir auch in Kürze noch näher eingehen.
00:02:42: Ich würde ganz gerne noch kurz die Erwartungshaltung an die Betriebe besprechen,
00:02:47: nämlich: Welche Erwartungshaltung gibt's, ja, vor allem auch in der öffentlichen Wirksamkeit?
00:02:51: Die Erwartungshaltung ist da, dass die Unternehmen hier ihren Spielzug jetzt starten,
00:02:56: weil die Rahmenbedingungen, die Politik bemüht sich hier, das gut zu gestalten und gleichzeitig
00:03:02: auch mit den Förderungen, die eben angeboten werden. Ja, die Rahmenbedingungen sind da. Ich
00:03:08: glaube, es ist ja auch so ein bisschen „Carrots & Sticks“, also: Was ist eine Unterstützungsmaßnahme
00:03:13: und was ist eine limitierende Maßnahme? Und wir sind jetzt bei den Unterstützungsmaßnahmen.
00:03:18: Also, es passiert viel, auch in den nächsten Jahren, ich sage mal bis 2030.
00:03:24: Die politischen Rahmenbedingungen werden sich ändern, werden vielleicht auch strenger,
00:03:27: werden sich vielleicht auch noch mehr auf die Umstellung der E-Mobilität fokussieren.
00:03:32: Genau und da eben mit dieser Kombination von einerseits den politischen Rahmenbedingungen,
00:03:36: den Förderungen, das kann hier schon sein, dass auch hier noch mal nachgeschraubt wird
00:03:41: und strengere Regeln kommen. Ich sag mal auch ordnungspolitische Maßnahmen, wie z. B.
00:03:47: die Zufahrt zu gewissen Bereichen, ich sag mal jetzt so Stadtzentren, dass
00:03:51: die nur noch emissionsfreien Verkehr zulassen. Also, da sind schon viele Ideen in der Pipeline
00:03:59: und das kann auch in den nächsten Jahren kommen, also sprich: Das Interesse ist da
00:04:05: und da wird sich auch in den nächsten Jahren auf jeden Fall mehr in diese Richtung bewegen.
00:04:10: Da gibt’s einige Initiativen, nicht zuletzt aufgrund dessen,
00:04:13: dass ja Österreich auch ein großes und klares Emissionsreduktionsziel verfolgt. Nämlich:
00:04:18: Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen um sage und schreibe 48 % gegenüber dem
00:04:24: Jahr 2005 gesenkt werden. Da ist besonders im Verkehrssektor der Handlungsdruck ein sehr großer.
00:04:32: Welche Rolle spielt dabei innerhalb des Verkehrssektors die E-Mobilität? Ist da
00:04:37: der Hebel so groß? Also, schnelle Antwort: Ja. Wenn man sich ja diese gesamten Entwicklungen
00:04:44: von den Emissionen in Österreich anschaut, nach den einzelnen Sektoren, hat im … also da gibt’s
00:04:50: einen super Bericht vom Umweltbundesamt. Da kann man rauslesen, dass der Verkehrssektor im
00:04:57: Vergleich zu vielen anderen Sektoren eigentlich, im Vergleich zu 1990, am größten gestiegen ist.
00:05:02: Also sprich: In den anderen Sektoren sind die Emissionen zwar auch natürlich ein großer Brocken,
00:05:08: aber einfach diese Steigung, dieser Vergleich, da ist der Verkehrssektor um vieles größer. Und
00:05:13: ich glaube fast um über 50 % größer als wie damals und das hängt natürlich ganz stark mit
00:05:22: der E-Mobilität zusammen. Ich sag mal: Man kann den Verbrennungsmotor nur bis zu einem gewissen
00:05:27: Grad verbessern und effizienter gestalten. Im Endeffekt ist es ein Verbrennungsmotor, der
00:05:33: Diesel oder Benzin etc. verbrennt. Ja, der Hebel ist natürlich hier ganz klar auf der E-Mobilität.
00:05:42: Ich meine, es ist dann, ich glaube zu einem gewissen Grad auch noch so
00:05:46: von wegen die Frage: die Verlagerung auf die Schiene für Güterverkehr etc.
00:05:51: Aber im Allgemeinen, viele, viele Unternehmen sind ja auch einfach, ich sag mal, kleinere
00:05:56: Unternehmen, die innerhalb der Stadt Lieferdienste machen oder z. B. Montageunternehmen etc. Also,
00:06:03: wenn man sich innerhalb der Stadt bewegt, ist natürlich die Verlagerung auf die Schiene jetzt
00:06:08: keine Option. Da ist die E-Mobilität ein ganz klarer Fokus von diesen Unternehmen,
00:06:16: um die Mobilitätswende umzusetzen. Und sogar wenn wir auf die Schiene verlagern,
00:06:20: gerade beim Güterverkehr, muss man ja sagen: Die „Last Mile“, die besteht immer und auch da
00:06:23: wird die E-Mobilität sicher noch breiter werden. Was erwartet denn die Politik von den Unternehmen?
00:06:29: Welche Maßnahmen wirken da aus Sicht des Bundesministeriums tatsächlich am stärksten?
00:06:36: Ja, also wir haben ja jetzt sehr viele Fördermaßnahmen. Aber ich glaube,
00:06:46: z. B. eine Sache, die sehr zentral ist, sind die CO₂-Flotten - also die Emissionsziele der EU.
00:06:53: Da geht’s darum, dass die Hersteller der Fahrzeuge, also in Fünfjahresschritten,
00:07:01: die Emissionen ihrer hergestellten Fahrzeuge reduzieren müssen. Und das ist natürlich schon
00:07:06: ein sehr großer Hebel, den die Unternehmen, die produzierenden Unternehmen, haben.
00:07:11: Dadurch kommen natürlich viel mehr Autos auf den Markt, viele neue Modelle,
00:07:14: zu attraktiveren Preisen etc. Da macht’s schon Sinn, als Unternehmen hier auch zuzuschlagen,
00:07:22: sage ich mal, weil hier einfach viel geboten wird. Also, das ist eben diese Konstellation
00:07:28: mit der EU, mit diesen Flottenzielen. Da haben die Unternehmen auf jeden Fall große Chancen und wir
00:07:35: erwarten uns natürlich auch, dass sie das in ihrer Klimaneutralitätsstrategie, diesen Hebel, nutzen.
00:07:41: Es ist also nicht nur noch ökologisch von Relevanz, sondern wird auch ökonomisch immer
00:07:45: besser. Das natürlich auch. Das natürlich auch. Die Förderlandschaft, die Förderungen hast du
00:07:49: jetzt schon ein paar Mal angesprochen, wir kommen endlich zu dem Punkt: Wie steht’s denn
00:07:53: da wirklich um die Förderlandschaft derzeit in Sachen E-Mobilität? Das ist ja alles sehr
00:07:57: komplex. Jedoch: Da, wo Komplexität vorherrscht, liegen auch oft ganz,
00:08:02: ganz viele Chancen irgendwo drinnen. Welche Unterstützungen gibt’s denn da
00:08:06: aktuell für die Unternehmen - z. B. hinsichtlich E-Fahrzeuge, Ladeinfrastruktur oder diverse
00:08:11: innovative Mobilitätskonzepte? Ja, also ganz allgemein gibt’s ja die neue Plattform, die heißt
00:08:19: E-Move Austria. Das ist vielleicht dem einen oder anderen schon ein Begriff. In dieser Plattform,
00:08:25: das ist jetzt so diese Gesamtstrategie vom Bund für die E-Mobilität und da gibt’s im
00:08:32: Allgemeinen vier Säulen. Das ist einerseits die Säule E-Charge, E-Ride, E-Bus und E-Truck.
00:08:38: Und innerhalb dieser Säulen gibt’s jetzt eben eine Zusammenfassung der politischen Maßnahmen,
00:08:43: ordnungspolitischen Maßnahmen, dann aber auch die einzelnen Förderungen, die innerhalb dieser Säulen
00:08:49: sind. Und da ist eben, also genau, diese vier Säulen mit diesen vier Fokuspunkten,
00:08:58: die sich auf den eigenen Anwendungsbereich, sage ich mal, in der Mobilität beziehen.
00:09:04: Und da ist z. B. bei E-Charge, das ist natürlich die Ladeinfrastruktur, da gibt’s
00:09:10: das Förderprogramm LADIN. Es ist vielleicht auch schon ein Begriff dem einen oder anderen.
00:09:16: Hier geht’s hauptsächlich um die Förderung der Ladeinfrastruktur in unterversorgten Gebieten.
00:09:21: Die Förderung und das ist auch geplant, diese Förderung nächstes Jahr ein bisschen auszuweiten
00:09:25: mit neuen Fokuspunkten auf andere Anwendungsfälle, wie z. B. Terminals mit dem Knotenpunkt zwischen
00:09:33: Schiene und Straße oder auch im Wohnbau. Also, es gibt ja einfach verschiedene
00:09:37: Lade-Use-Cases, die wir hier auch nutzen wollen. Und da überlegen wir gerade,
00:09:40: was der nächste Fokus sein wird. Dann gibt’s eben einerseits auch E-Ride,
00:09:44: dieses Programm oder diese Säule hat das Programm „E-Mobilitätsoffensive“ drinnen. Da
00:09:51: drinnen gibt’s einerseits die Fördermöglichkeit wieder für Betriebe, aber auch für Private.
00:09:56: Bei den Betrieben kann man hier einzelne Ladeinfrastrukturmaßnahmen fördern lassen,
00:10:01: so z. B. am Depot, aber auch im öffentlichen Bereich und genauso auch bei den Privaten, das
00:10:10: ist dann natürlich im privaten Bereich eh klar. Und Fahrzeuge werden hier auch gefördert und
00:10:17: zwar die einspurigen Fahrzeuge. Also das heißt: die E-Mopeds und die E-Motorräder.
00:10:23: Und dann gibt’s auch noch E-Bus, hier ist dann EBIN drinnen. Das ist die Busförderungsmaßnahme.
00:10:29: Da werden einerseits die Fahrzeuge, aber andererseits auch die Infrastruktur gefördert.
00:10:34: Und dann auch noch E-Truck – da ist ENIN drinnen, die Nutzfahrzeugförderung. Das funktioniert gleich
00:10:40: wie bei den Bussen, also: Die Fahrzeuge und auch die Infrastruktur wird gefördert.
00:10:44: Und für all diese Programme haben wir eben jetzt schon die Förderungen in diesem Jahr
00:10:50: teilweise geöffnet. Teilweise sind sie geplant zu öffnen. Aber auch schon für nächstes Jahr sind sie
00:10:55: eben schon fixiert, dass sie kommen werden. Also sprich: Das ist auch von unserer Seite,
00:10:59: vom Bund, vom BMIMI, freuen wir uns natürlich diese Sicherheit bieten zu können,
00:11:06: dass das im nächsten Jahr kommen wird. Das ist alles schon budgetiert, das ist alles geplant.
00:11:11: Also, diese ganzen Förderungen, die ich jetzt hier angesprochen habe, werden auch im nächsten
00:11:14: Jahr wieder kommen und sind wieder verlässlich da für die Unternehmen zum Einreichen bei den
00:11:19: Förderungen. Das gibt auch Investitionssicherheit für die Unternehmen. Das ist gut, wichtig und
00:11:24: richtig! Und Planungssicherheit! Richtig! Also, das kommt alles dazu. Also, es gibt jede Menge
00:11:28: Förderungen, die hast du auch gerade bestens aufgelistet und geschildert, worum es da geht. Wie
00:11:33: funktioniert jetzt die Antragsstellung für diese Förderungen und woran scheitert’s dann in der
00:11:38: Antragsstellung ganz oft? Ja, also die Förderungen werden einerseits von der KPC oder von der FFG
00:11:45: abgewickelt. Es gibt hier, also ich glaube, eine Sache, über die man sich bewusst sein sollte:
00:11:52: Es gibt verschiedene rechtliche Grundlagen für eine Förderung. Das den Unterschied,
00:11:57: ob man eine Förderung einreicht, bevor man überhaupt eine Investition tätigt oder nachdem
00:12:02: man die Investition schon getätigt hat und da ist natürlich immer wichtig zu wissen, in welcher
00:12:08: Förderschiene bewege ich mich hier. Das ist sehr wichtig fürs Unternehmen zu wissen, ob man eben
00:12:16: vor oder nach der Investition einreichen soll. Und was von der FFG z. B. oder generell auch
00:12:24: die KPC, beide bieten das immer an, ein Fördergespräch, also eine Beratung für
00:12:30: den Fördernehmer, die Fördernehmerin. Und ich glaube, das anzunehmen, das hilft schon sehr,
00:12:37: wenn man das angenommen hat um dann auch eine bessere Chance auf eine Förderung zu haben.
00:12:41: Weil vor allem bei den großen Projekten, eben bei den Bus- und Nutzfahrzeugen oder auch bei LADIN,
00:12:50: das sind alles wettbewerbliche Verfahren. Sprich: Man kriegt nicht automatisch eine Förderpauschale
00:12:55: zugeschrieben. Man ist im Wettbewerb mit anderen Projekten und wenn man sich hier eben
00:12:59: beraten lässt bei der Förderstelle, dann hat man einfach bessere Chancen. Dann weiß man: Hey, okay,
00:13:06: bei dem Dokument ist noch eine bessere Ausführung notwendig, da fehlt noch ein Bereich. Also,
00:13:13: die sagen einem auch die einzelnen Kniffe, die man vielleicht selbst nicht kennt.
00:13:20: Genau. Da ist man klar im Vorteil. Das ist wichtig. Ja, genau. Es gibt’s nicht
00:13:26: umsonst, dass das angeboten wird. Sehr fein. Wenn wir mal auf den Schwerlastverkehr eingehen:
00:13:30: Die Elektrifizierung im Schwerlastverkehr steht und fällt ja vor allem mit der Infrastruktur.
00:13:36: Wie steht’s da derzeit um Österreichs Autobahnen? Sind die gut genug ausgestattet?
00:13:41: Ja, good point. Also wir arbeiten hier ja generell sehr eng mit der ASFINAG zusammen -also
00:13:48: BMIMI und ASFINAG natürlich und es gibt zurzeit Konzessionsausschreibungen von der ASFINAG. Das
00:13:59: heißt: Auf dem gesamten Autobahnnetz in Österreich soll die Infrastruktur ausgebaut werden und um
00:14:05: eben das schaffen zu können, gibt’s einerseits die Rastplätze und die Raststationen. Da gibt’s
00:14:11: einen Unterschied von wegen, ob der Betreiber ASFINAG oder dann von den Mineralölbetrieben ist.
00:14:18: Und die ASFINAG-Standplätze, die werden jetzt ausgebaut mit Ladeinfrastruktur. Also, das sind
00:14:24: die Rastplätze, wo die LKWs auch über Nacht dann oft parken und da ist natürlich wichtig,
00:14:30: dass sie über Nacht eine Ladeinfrastruktur haben. Und jetzt über diese Konzessionsausschreibungen,
00:14:35: die jetzt gerade gestartet, also sie sind noch Im Laufen, die Ausschreibung ist noch offen,
00:14:39: hier wird dann das Netz von der ASFINAG Stück für Stück ausgebaut und weiter gesichert.
00:14:45: Das sind jetzt die ersten Runden. Es kommt auch im nächsten Jahr natürlich noch weitere,
00:14:50: wo ich natürlich auch jeden einlade, sich bei den Konzessionsausschreibungen hier zu bewerben.
00:14:58: Hintergrund dazu ist einfach: Es gibt auch einerseits die AFIR, das ist die
00:15:03: Alternative Fuels Infrastructure Regulation, also von der EU. Die gibt gewisse Ziele vor,
00:15:11: dass man auf dem Autobahnnetz einerseits ein Distanzziel für die Ladeinfrastruktur hat,
00:15:18: aber auch gleichzeitig qualitative und quantitative Ziele – z. B.
00:15:21: Nutzfreundlichkeit oder wie viel Kilowatt oder auch Megawatt habe ich hier zur
00:15:28: Verfügung auf diesem Ladepunkt etc. Wenn wir uns jetzt aber ansehen,
00:15:34: wie viele Bewegungen es im Schwerlastverkehr tatsächlich mit E-LKWs zu zählen gibt,
00:15:41: zahlt sich dann diese Investition bei der ASFINAG im Land Österreich überhaupt aus?
00:15:46: Sicher. Also, das wird sich auf jeden Fall auszahlen. Ich meine, von dem Bestand,
00:15:51: also von den LKWs, die jetzt auf der Straße sind, da sind wir im Bestand noch nicht über
00:15:57: den 10 % oder noch nicht über den 5 %. Also, da haben wir natürlich noch etwas Luft nach oben.
00:16:02: Aber mit den ganzen Förderprogrammen kommen sehr viele LKWs auf die Straßen. Wir haben
00:16:07: das ja alles schon in der Pipeline und wissen ja die ganzen Projekte, die kommen. Das wird in
00:16:12: den nächsten Jahren auch einfach schneller sein. Sprich: Über die Jahre hin wird sich der gesamte
00:16:18: Verkehr auf die E-Mobilität verlagern. Das ist natürlich ein Ziel. Also,
00:16:25: das macht auch Sinn von der ASFINAG hier schon im Vorhinein in die Infrastruktur investiert,
00:16:31: um diese Standorte dann auch schon bereit zu haben, wenn dann die gesamten Flotten kommen
00:16:38: und die Menge an E-LKWs auf den Straßen rollt. Genau. Das heißt: Die ASFINAG schreitet voran,
00:16:45: damit die Unternehmen auch nachziehen. Viele Unternehmen haben ja ihre Unternehmensflotten
00:16:49: schon umgestellt auf die E-Mobilität, andere noch gar nicht, aus den unterschiedlichsten Gründen.
00:16:54: Was unterscheidet denn da erfahrungsgemäß oder aus deiner Perspektive erfolgreiche Projekte
00:16:59: von jenen, die ins Stocken geraten? Gibt’s da ein paar Best Practices, die du nennen kannst?
00:17:05: Also ich glaube, es gibt da ganz viele Ansätze und ganz viele Arten von Unternehmen. Sprich: Wir
00:17:13: haben einerseits riesige Logistikunternehmen, aber auch Einzelbetriebe, ich sag mal ein Installateur,
00:17:20: ein Elektriker, ein Bäcker vor Ort etc. Ich glaube, es ist immer gut, das Gesamtkonzept
00:17:25: zu sehen, sich darauf zu fokussieren: Okay, man hat jetzt einerseits die Anschaffungskosten von
00:17:32: dem Fahrzeugs, aber langfristig hab ich ja trotzdem die Instandhaltungskosten und
00:17:37: die ganzen Betriebskosten dieses Fahrzeugs Und ich glaube, wo manche dann ein bisschen
00:17:42: stocken, ist: Okay, ich habe jetzt diese Anschaffungskosten, die einfach höher sind
00:17:48: als bei Verbrennerfahrzeugen. Und ich glaube, wenn man sich das im Gesamten anschaut mit: Okay,
00:17:53: wie viel zahle ich nachher für das Laden etc. - das muss man schon mit einkalkulieren. Ich glaube,
00:17:59: da stocken einige Unternehmen, dass sie sich bei dieser ersten Stufe aufhalten.
00:18:05: Und ich glaube, was dann auch noch eine Frage ist von wegen, ich glaube die Verfügbarkeit der
00:18:11: Fahrzeuge war immer ein Fragezeichen für viele Unternehmen, was sie teilweise aufgehalten hat
00:18:18: und da bietet der Markts schon jedes Jahr mehr und mehr Modelle. Diese Schwierigkeit löst sich
00:18:27: also ein bisschen von selbst, weil der Markt neue Sachen anbietet und ich glaube, das war
00:18:34: früher auf jeden Fall ein Knackpunkt für viele. Genau. Es gibt ja dann auch z. B. elektrische
00:18:41: Müllsammelfahrzeuge oder elektrische Kühl-LKWs. Das sind natürlich ganz spannende Anwendungsfälle
00:18:49: und viele sind dann eigentlich überrascht, wie gut die Umstellung funktioniert. Oder wie
00:18:55: gut einfach die Reichweite trotzdem ist mit all den ganzen Fragen, die sie im Vorhinein hatten.
00:19:02: Oder z. B. auch bei den Bussen, da ist ja auch ein bisschen die Frage mit Heizung, mit zum Beispiel
00:19:09: der Geologie: Geht’s bergauf, bergab? Und es haben ja einige Bundesländer in Österreich haben ja
00:19:14: schon sehr viel von ihren Busflotten umgestellt. Und ich sag jetzt z. B. in den alpinen Regionen,
00:19:22: da gibt’s einfach super Erfahrungswerte. Die haben natürlich auch die Fragestellung gehabt:
00:19:25: Okay, wie geht das mit der Kälte, mit dem Bergab- Bergaufahren? Und die hatten super Ergebnisse mit
00:19:30: der Rekuperation auch, um die Batterie während des Fahrens wieder aufladen zu können. Und dann
00:19:37: sind sie eigentlich super über den Tag gekommen. Also, das ist auf jeden Fall ein guter Erfolg, den
00:19:41: wir gesehen haben hier. Es gibt also schon einige nennenswerte Best-Practice-Beispiele. Danke dafür.
00:19:46: Zum Abschluss unserer Episode darf ich dir noch eine sehr persönliche Frage stellen:
00:19:51: Was bedeutet es für dich, aus eigener Kraft die Energie- und Mobilitätswende voranzutreiben?
00:19:59: Ja, also bei mir: Ich habe ja meinen Hintergrund in internationaler Klima- und Energiepolitik.
00:20:04: Sprich: Bei mir ist der Fokus sehr auf die Klimafrage, auf die Klimawandelfrage,
00:20:09: CO₂-Einsparung etc. Und für mich ist das immer so, okay, natürlich hat man immer
00:20:16: wieder anstrengende Tage, stressige Wochen etc. Ich halte mir das immer vor: Okay,
00:20:20: wir arbeiten an der Dekarbonisierung des Verkehrs, wir arbeiten an der Klimaneutralität 2040 und das
00:20:26: finde ich selbst einfach total motivierend und einer meiner Lieblingsbereiche, sage ich
00:20:33: jetzt auch, ist dann, wenn jeden Monat die neuen Bestandszahlen oder die neuen Zulassungszahlen
00:20:40: veröffentlicht werden. Und wenn man dann sieht: Okay, dieses Monat wurden so und so viele
00:20:45: zugelassen, wir haben die Marke überschritten, das Bundesland hat so viel aufgeholt etc. Das
00:20:51: ist für mich einer der kleinen „Favorites“ in meinem Arbeitsalltag. Da auch die Daten
00:20:58: zu sehen und wie das wirklich umgesetzt wird und angenommen wird und gleichzeitig ist es auch total
00:21:04: schön zu hören von den einzelnen Unternehmen, die dann eben von den einzelnen Umsetzungen in
00:21:10: der Förderung erzählen können, auch wenn ich auf Events bin etc. Das nehme ich auch immer
00:21:14: sehr gerne an von den einzelnen Geschichten hier zu hören und von diesen Projekten.
00:21:19: Also, das ist für mich ein schöner Motivationspunkt, neben diesem Gesamtfokus
00:21:25: eben auf die Klimaneutralität, was einfach das gesamte Image dahinter ist, also in der
00:21:31: Mobilitätswende. Am Weg zur Klimaneutralität 2040. Vielen Dank, dass du heute bei uns warst,
00:21:38: Katharina. Ja, dankeschön. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Elektromobilität für Unternehmen
00:21:44: schon lange kein „Ob“ mehr ist, sondern die Frage ist eher: „Wie?“ Wir haben tolle rechtliche
00:21:49: Rahmenbedingungen, es gibt Förderprogramme, es gibt grandiose politische Zielsetzungen. Am Ende
00:21:54: des Tages liegt’s aber an den Unternehmen selbst, in die Umsetzung zu kommen.
00:21:59: Mit dem richtigen Wissen, guter Planung und wir haben es heute auch mehrfach gehört mit dem Blick
00:22:03: auf das große Ganze fällt die Umsetzung ein wenig leichter und zwischen all den
00:22:07: Regulierungen ergeben sich da auch große Chancen. Vielen Dank an dieser Stelle an alle Zuhörer:innen
00:22:13: und an alle Zuseher:innen. Begleiten Sie uns weiter auf der Reise zur Mobilitätswende.
00:22:19: Mit dieser Folge verabschieden wir uns jetzt auch in die Weihnachts-
00:22:22: und Winterpause. Wir sehen uns und hören uns dann wieder im Jänner 2026, mit vielen
00:22:28: spannenden neuen Themen und spannenden Gästen. Bis bald, wenn‘s wieder heißt: WATTgoesON.
Neuer Kommentar